Lokale Märkte bzw. Basare gehören zu den spannendsten Orten, die Sie auf einer Iran-Reise besuchen können. Die Kombination aus bunten Farben, exotischen Aromen und geschäftigem Treiben vermittelt nicht nur ein Gefühl von Lebendigkeit und Freude, sondern lässt Sie auch einen authentischen Einblick in das Leben der Einheimischen gewinnen. Die Märkte von Iran sind voller Tradition, Geschichte und schöner Architektur. An kaum einer anderen Stelle können Sie so leicht in die Kultur des Landes eintauchen. Außerdem handelt es sich um die perfekten Orte, um Souvenirs wie lokales Kunsthandwerk oder andere Waren zu erwerben.
In diesem Artikel stellen wir Ihnen die eindrucksvollsten Märkte von Iran vor und geben Ihnen nützliche Tipps für Ihren Besuch.
Dieser Basar liegt im gleichnamigen Stadtteil im Süden von Teheran. Er gilt als größter Basar der Welt und erstreckt sich über mehrere Häuserblöcke auf ganzen 10 Kilometern. Früher war der Basar so etwas wie eine Stadt in der Stadt. Auch heute noch unterteilt er sich in unterschiedliche „Viertel“, die verschiedenen Bereichen zugeordnet sind.
So befindet sich zum Beispiel im Norden des Basars der Luxusbereich. Hier gibt es unzählige Goldschmiede, Juweliere und Metallarbeiter. Hinzu kommt die Textilgasse, wo nicht nur Perserteppiche aus Seide gekauft werden können, sondern auch geschickte Schneider auf Wunsch die teuersten Stoffe für Sie maßschneidern.
Im südlichen Teil des Basars befindet sich eine große Moschee. Beeindruckend sind auch die Gewürzgassen, in denen neben Rosenblüten, Safran und Zimt auch Heilkräuter und -Tees verkauft werden. Außerdem gibt es hier alle möglichen Köstlichkeiten, z. B. geröstete Nüsse und Trockenfrüchte, die Sie sofort probieren können.
Ninara from Helsinki, Finland, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons
Im Osten findet man Werkzeug- und Elektrogeschäfte sowie günstige Teppiche. Im Westen befinden sich dagegen die Ledergassen mit jeder Menge Lederwaren und dazu passend auch unzählige Schuhmacher. Hier können Sie sich auch nach schönen Taschen und Koffern umschauen.
Der Basar beherbergt außerdem Banken, Apotheken, Drogerien, Schulen sowie Bade, Tee- und Gasthäuser.
Wertvoller Tipp: Obwohl es beim Bestaunen vieler Waren und Läden einfach ist, das Rundherum zu vergessen, sollten Sie stets wachsam bleiben und die Ohren und Augen aufhalten. Denn die jungen Karrenschieber und Motorradfahrer, die durch die engen Gassen sausen, kündigen sich meist mit einem Ruf an und haben stets Vorrang.
Jomeh Bazaar bedeutet wörtlich übersetzt Freitagsmarkt. Diese Art von Markt findet normalerweise jeden Freitag in vielen kleinen Städten in Iran statt. Meist kommen eine Reihe von Straßenständen zusammen, an denen Waren wie Obst, Gemüse, Snacks, Spielzeug, Kleidung, Schuhe und Haushaltsgeräte zu günstigen Preisen verkauft werden.
In Teheran gibt es jedoch einen ganz besonderen Jomeh-Basar. Es handelt sich um ein überdachtes Parkhaus in der Nähe der Jomhuri-Allee. Dieser Freitagsmarkt ist ein wahres Juwel für diejenigen, die sich gerne auf Schatzsuche begeben.
Auf dem Teheraner Jomeh-Basar findet man fast alles – von Kunsthandwerk über Trödel bis hin zu wertvollen antiken Gegenständen, die alle einzigartig und besonders sind. Jeden Freitag verwandelt sich das mehrstöckige Parkhaus des Parvaneh-Einkaufszentrums in der Teheraner Innenstadt in einen Flohmarkt.
Die ersten paar Stockwerke sind ein Paradies für Antiquitätensammler, denn hier gibt es mit alten Fotos und Schallplatten sowie Wohndekoration und Gemälden alles, was das Sammlerherz begehrt. Weiter geht es mit Teppichen, Kleidung und handgefertigten Artikeln.
Tipp: Setzen Sie Ihr Verhandlungsgeschick ein, nehmen Sie einen Rucksack für Ihre Einkäufe mit und besuchen Sie den Mark möglichst früh, um die besten Angebote zu bekommen. Für den kleinen Hunger zwischendurch gibt es zahlreiche Stände, die Falafel, traditionelle persische Suppe und Samosas anbieten.
Der Basar von Rasht ist einer der berühmtesten Märkte des Landes und das Zentrum des wirtschaftlichen Treibens in der Provinz Gilan. Er befindet sich direkt in der Altstadt von Rasht. Der Basar geht auf die Safawidenzeit (1501-1736) zurück und hat sein traditionelles Aussehen über die Jahre hinweg beibehalten. Im Gegensatz zu ähnlichen traditionellen Basaren ist er nicht überdacht und hat keine Deckenkuppeln oder Lichtschächte. Seine besondere Architektur, die aus großen und kleinen Plätzen, Straßen und Karawansereien besteht, lädt Sie zum Erkunden ein.
Da Rasht in der Nähe des Kaspischen Meeres liegt, profitiert die Stadt von einem ausgezeichneten Klima, das den Einheimischen den Anbau und die Ernte einer breiten Palette von frischem Gemüse und Obst ermöglicht.
Rasht - N6sim, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
An jeder Ecke treffen Sie auf Bauern und Verkäufer, die lokale und frische Produkte wie Gemüse, Obst, Oliven und verschiedene Milchprodukte verkaufen. Rasht ist außerdem einer der bedeutendsten Orte Irans für frische Meeresfrüchte sowie Fisch, und die Marktplätze sind voll davon.
Bei einem Bummel über den Markt von Rasht können Sie das wahre Leben der Stadt aus erster Hand erleben und dabei die frischen Produkte und einzigartigen Aromen genießen.
Aufgrund seiner strategischen Lage an der Seidenstraße ist Täbris seit langem ein bedeutendes Handelszentrum. Sein historischer Basar, der 2010 in das UNESCO-Welterbe aufgenommen wurde, ist einer der ältesten im Nahen Osten. Er erlebte eine erste Blütezeit im 13. Jahrhundert, als Täbris Hauptstadt des Safawidenreichs war. Doch auch als Täbris im 16. Jahrhundert diesen Status verlor, blieb die Stadt mitsamt ihres Marktes noch lange ein wirtschaftlicher Knotenpunkt. Ein Labyrinth aus rotem Ziegelmauerwerk mit hohen Decken und Bögen verbindet verschiedene Teile des Gebäudekomplexes.
Unser Tipp: Besuchen Sie unbedingt den Teppichbasar, der zu den wohl eindrucksvollsten Bereichen gehört. Zwischen den Verkäufern, die Stapel von Teppichen transportieren, lose Enden zusammennähen und bei einem Tee über Geschäfte sprechen, können Sie den modernen Handel dieser jahrhundertealten Tradition beobachten oder selbst Teil davon werden.
Tabriz Basar - Navid Alizadeh Sadighi, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Dieser Basar befindet sich im Ganjali Khan-Komplex in Kerman. Es handelt sich um einen etwa 11.000 Quadratmeter großen Gebäudekomplex im Zentrum von Kerman. Er ist nach dem Regenten von Kerman in der Safawidenzeit benannt, der eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung von Kerman spielte und den Bau der Anlage in Auftrag gab.
Der Khan-Komplex besteht aus einem Platz, einer Karawanserei, einem berühmten Badehaus und einem Ab Anbar (Zisterne). Außerdem gibt es ein Münzmuseum, ein Teehaus, eine Moschee und den bereits erwähnten Basar.
Vier Wege führen nach Charsouq, einer Kreuzung, die für ihre Deckenfresken bekannt ist und in der man die besten orientalischen Gewürze kaufen kann, insbesondere Kreuzkümmel, für den Kerman berühmt ist.
Unser Tipp: Probieren Sie Ghavoot, eine pulverisierte Mischung aus verschiedenen Gewürzen, Nüssen und Samen. Anschließend können Sie zur Kupferabteilung weitergehen, wo Sie einige der größten Töpfe bewundern können, die Sie je gesehen haben. Pateh, die traditionellen handgefertigten Stoffe der Stadt aus Wolle und natürlichen Farbstoffen, gibt es hier ebenfalls in Hülle und Fülle.
Kerman Basar - Nima.m1 at the Persian language Wikipedia, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Der Naqsch-e-Dschahan-Platz in Isfahan gehört mit fast neun Hektar Fläche zu den größten Plätzen der Welt. So ist es nicht verwunderlich, dass man leicht einen ganzen Tag mit seiner Erkundung verbringen kann, wenn man abwechselnd auf dem Basar feilscht und die umliegenden Sehenswürdigkeiten bestaunt. Der kaiserliche Basar ist nicht nur einer der ältesten in der Region, sondern auch ein fantastischer Ort, um die Herstellung von Kunsthandwerk zu beobachten. Metallarbeiter gravieren dekorative Stücke, während Künstler feine Holz- und Knochenstücke bearbeiten sowie Miniaturen mit einem schmalen Pinsel bemalen. Andernorts werden mit Holzstempeln handbedruckte Textilien angeboten, ebenso wie köstliches Gaz – die berühmteste Süßigkeit der Stadt.
Nützlicher Tipp: Nehmen Sie sich genug Zeit, um den Basar zu erkunden und seien Sie nicht schüchtern, wenn Sie von den Einheimischen angesprochen werden. Der Basar ist ein Ort des freundlichen Handelns und Austauschs.
Babak Farrokhi from Tehran, IRAN, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons
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